Herausforderungen beleuchtet

In meinem allerersten OJ!-Post berichte ich ein bisschen darüber, wie der Migrationsbeirat Olten sich auf die Suche nach den Herausforderungen von Migrant:innen macht und diese einzeln beleuchtet.

Herausforderungen beleuchtet
Beim Kick-Off im Oktober 2024 mit Silvia Büchi (links) und Thomas Marbet (rechts).

Der Migrationsbeirat Olten ist im Oktober gestartet und hat bereits zwei Sitzungen abgehalten. Die neun Mitglieder sind hochengagiert und freuen sich, die Herausforderungen anzugehen. Gemeinsam mit Fabiola Kalouda wurde ich ins Co-Präsidium gewählt.

Schon in den ersten Sitzungen war die Begeisterung spürbar und es wurden wichtige Themen besprochen. Ein Thema ist der Informationsbedarf, der über den Zeitpunkt des Zuzugs hinausgeht. Es wurde vorgeschlagen, eine zentrale Ansprechperson zu ernennen und das Informationsangebot weiter auszubauen. Ein Mitglied sagte: „Von Betreuungsgutscheinen habe ich nichts gewusst“.

Ein weiterer Punkt ist die Sprachförderung für Kinder und Erwachsene. Dabei wurden mehrere Herausforderungen genannt: die Kosten der Deutschkurse, fehlende Kinderbetreuung während der Kurse, die fehlende Anerkennung früherer Zertifikate sowie die Schwierigkeit, neben Hochdeutsch auch Schweizerdeutsch zu lernen. „Gibt es keine Bücher, um Schweizerdeutsch zu lernen?“, fragte ein Mitglied.

Anfang November fand in der Schützi die Willkommensveranstaltung für Neuzugezogene statt, zu der etwa 150 Menschen kamen. Stadtpräsident Thomas Marbet begrüsste die neuen Bewohner:innen mit Humor und Wärme. Eine spontane Umfrage von ihm ergab, dass etwa ein Fünftel direkt aus dem Ausland hergezogen ist. Die Stadtmusik sorgte mit flotten Jazz-Songs für eine gute Atmosphäre.

Für mich war die Veranstaltung besonders bereichernd, da ich Menschen aus Afghanistan, der Ukraine und Italien kennenlernen durfte. Solche Begegnungen erfüllen mich mit Freude. Auf dem Heimweg kam mir die Idee, Neuzugezogene zu typischen lokalen Events einzuladen, damit sie die Kultur im Ort erleben und der Austausch mit Einheimischen gefördert wird.

Diese und andere Erkenntnisse dokumentieren wir zusammen mit möglichen Lösungsansätzen. Im Februar treffen wir uns wieder mit dem Stadtrat, und ich bin gespannt, wie unsere Ideen aufgenommen werden.

Dieser Text ist am 29.11.2024 in der NOZ als Blickwinkel-Kolumne erschienen.