Kein WLAN im Stadthaus
Im Stadthaus hat es kein Public WLAN Netz. Die Parlamentarier*innen und anderen Personen, die im Stadthaus verkehren müssen sich via ihre Handys behelfen, dies bei teilweise sehr schlechtem Empfang.
Im Stadthaus hat es kein Public WLAN Netz. Die Parlamentarier*innen und anderen Personen, die im Stadthaus verkehren müssen sich via ihre Handys behelfen, dies bei teilweise sehr schlechtem Empfang. So hat es uns gefreut, als vor ein paar Wochen ein Postulat eingereicht wurde, mit welchem der Stadtrat beauftragt wurde, das Einrichten einer WLAN Infrastruktur für die Publikumsbereiche des Stadthauses zu prüfen.
Heute hat der Stadtrat, respektive Benvenuto «Die Sozialen Medien sagen mir nichts» Savoldelli geantwortet. So ein WLAN einzurichten sei zu teuer. Der Stadtrat schreibt in seiner Antwort, dass mit einer Investition von 50'000 Franken und jährlichen Unterhaltskosten von 9'000 Franken zu rechnen wäre. Indeed, das ist viel Geld. Fragt sich nur: Wie kommt der Stadtrat auf so hohe Kosten?
Gut möglich, dass WLAN im Stadthaus eine verzwicktere Sache ist, als wir wissen können. Aber wir gehen jetzt mal davon aus, dass im Stadthaus schon eine Netzwerkverkabelung besteht. Auch ein Internet-Anschluss wird wohl vorhanden sein. Es geht also lediglich darum, die bestehende Infrastruktur entsprechend zu konfigurieren und ein paar zusätzliche Accesspoints zu beschaffen.
Eine kurze Internet-Recherche zeigt: Käme zum Beispiel ein System von Unifi zum Einsatz, wäre das Ganze mit Hardware und Installationskosten von geschätzt 5000 Franken zu schaffen. Betreuungsaufwand wäre wohl so eine halbe Stunde pro Monat, was grosszügig gerechnet auf 1000 Franken pro Jahr zu stehen kommt.
In der Antwort des Stadtrates ist auch zu sehen wie die hohen veranschlagten Kosten zustande kommen. Zum Beispiel werden ganze 9 Tage veranschlagt um das System zu planen und zu dokumentieren und mittels Feldstärkenmessungen die optimale Position der Accesspoints im Ratssaal zu ermitteln. Auch wird für mehrere tausend Franken ein SMS basierendes Nutzeridentifikationssystem vorgesehen, obwohl dies rechtlich gar nicht notwendig ist.
Letzten Sommer schrieb das OT: Die Stadt Olten erhält einen neuen Webauftritt. Der Titel tönte vielversprechend. In Wirklichkeit wurden jedoch lediglich die gröbsten Mängel am veralteten Webseiten-Bearbeitungssystem der Stadt (i-web CMS) behoben. Dies für stolze 60’000 Franken. Ob die Massnahmen auch wirklich was gebracht haben, also das Handling oder die Sicherheit verbessert wurden, wissen wir nicht. Von aussen jedenfalls sind uns keine gravierenden Unterschiede am Webauftritt aufgefallen, weder inhaltlich noch optisch.
Die wesentliche Frage scheint uns hier also nicht nur, ob der Stadtrat uns Parlamentarier*innen und vor allem den Besucher*innen des Stadthaus kabelloses Internet gönnt, sondern:
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Wie kommt es zu den teuren Offerten? Wurden überhaupt mehrere Offerten eingeholt?
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Wie werden die Angebote beurteilt? Wer innerhalb des Stadtrats ist für IT Themen zuständig bzw. In welchem Departement sind Themen wie Digitalisierung, IT etc. untergebracht?
Für Olten Jetzt! bleibt die Frage was wir dazu beitragen können, dass in Zukunft in Olten auch mal einfache, günstige Lösungen in Betracht gezogen und umgesetzt werden, anstatt mittels teurer Offerten ein ablehnendes "Nice to Have" zu begründen. Wir bleiben dran.
Tobias Oetiker, Daniel Kissling, Laura Schöni, Denise Spirig
Image Credit Kym Ellis